Der erste Teil des Forschungsberichtes von Werner Greub unter dem Titel Willehalm – Kyot behandelt den Willehalm. Dies ist ein unvollendetes Epos von Wolfram von Eschenbach über einen Paladin Karls des Großen, den historischen Wilhelm von Oranien und Toulouse, der als Volksheilige im 11. Jahrhundert (1066) zum Schutzpatron der Ritter benannt wurde. Im Laufe der spannenden Überlegungen an Ort und Stelle in Orange, Arles und Saint-Guilhelm-le-Désert in Sud-Frankreich entpuppt sich nun dieser Willehalm allmählich als der sagenhafte Meister Kyot des Provençalen, der als solche die wirkliche Quelle für sowohl Wolframs Willehalm wie auch für sein Parzival gewesen sein soll. Der Parzival wäre somit keine veredelte Fassung und Weiterführung des etwa 1180 erschienenen Perceval von Chrestien de Troyes, sondern beide Gralsdichter stützen sich im Wesentlichen auf die "Memoiren" des gleichen Gewährsmanns, nämlich Willehalm-Kyot, dessen Überlieferungen anscheinend durch zwei
verschiedene, mündliche Überlieferungsketten von elf Generationen an den jeweiligen Dichter gelungen sind.
Im zweiten Teil des Greub'schen Forschungsberichtes unter dem Titel Parzival wird nun im Kapitel "Schastel Marveil" deutlich auseinandergesetzt, dass diese Clinschorburg im 9. Jahrhundert nicht, wie allgemein angenommen wird, in Sizilien (Caltabellota) gestanden haben kann, sondern nur auf dem Isteinerklotz beim Dorf Istein am Oberrhein, etwa 15 km nördlich von Basel. Dass Clinschors Schastel Marveil nicht mit Caltabellota (Wolframs Kalot enbolot) in Süditalien identisch sein kann, ergibt sich aus den folgenden, von Werner Greub angeführten Gründe. So schreibt er auf S. 357: "Wolfram unterscheidet diese beiden Orte mit aller Deutlichkeit. Arnive [die Mutter Arturs, eine der vielen Königinnen, die auf dieser Zauberburg gefangengenommen waren] spricht zu Gawan [ihr Befreier] von Kalot enbolot (P. 657, 15)
Schastel Marveile
Bild: Der Isteinerklotz im 18. Jahrhundert am Oberrhein. Nach Greub Ort im 9. Jahrhundert der Zauberburg Schastel Marveil.